Was ist die Blut-Hirn-Schranke und wie funktioniert sie?
Die Blut-Hirn-Schranke (BHS) ist eine Schutzbarriere zwischen den Blutgefäßen und dem Gehirn. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, das Gehirn vor potenziell schädlichen Stoffen wie Toxinen, Krankheitserregern und fremden Molekülen zu schützen. Gleichzeitig reguliert sie den Transport wichtiger Nährstoffe und Substanzen, die für die Funktion des Gehirns notwendig sind.
Die BHS ist keine absolut undurchdringliche Barriere. Sie erlaubt es bestimmten Stoffen wie Sauerstoff, Glukose und fettlöslichen Molekülen, das Gehirn zu erreichen, während sie schädliche Stoffe wie Bakterien, Viren oder Toxine blockiert.
Wie du dir die BHS bildlich vorstellen kannst
Gefahren für die Blut-Hirn-Schranke
Nachdem wir die grundlegende Funktionsweise der Blut-Hirn-Schranke verstanden haben, stellt sich die Frage: Welche Risiken bestehen für diese wichtige Barriere? Die BHS ist nicht unverwundbar. Verschiedene Faktoren unseres modernen Lebensstils können die Durchlässigkeit erhöhen und das Gehirn anfälliger für schädliche Substanzen machen.
Das birgt jedoch auch Gefahren, denn manche schädliche Stoffe nutzen diese Eigenschaften, um die Schranke zu überwinden und ins Gehirn einzudringen. Dazu gehören Umweltgifte wie Pestizide, Weichmacher (Phthalate), flüchtige organische Verbindungen (VOC) und Schwermetalle wie Quecksilber. Diese Substanzen sind oft fettlöslich und können sich im Gehirn ansammeln, was das Risiko für neurologische Schäden erhöht. Während natürliche Gifte wie Schwermetalle bereits in der Vergangenheit existierten, sind viele der heutigen schädlichen Substanzen erst durch industrielle Entwicklungen entstanden.
Unser moderner Lebensstil setzt die Blut-Hirn-Schranke zahlreichen Gefahren aus:
Früher waren Menschen diesen Belastungen weniger ausgesetzt. Heutzutage führen verarbeitete Lebensmittel, chronischer Stress und der Einsatz von Antibiotika zu einer höheren Durchlässigkeit der BHS.
Der Einfluss des Schlafs auf die Blut-Hirn-Schranke
Schlaf spielt eine entscheidende Rolle dabei, die Blut-Hirn-Schranke zu stabilisieren und deren Funktion aufrechtzuerhalten. Besonders der Tiefschlaf (Slow-Wave-Sleep) beeinflusst die Durchlässigkeit der BHS direkt.
Während des Tiefschlafs zieht sich das Gehirngewebe leicht zusammen, wodurch die Räume zwischen den Zellen vergrößert werden. Dies aktiviert das glymphatische System, ein spezielles Drainagesystem des Gehirns, das schädliche Stoffwechselprodukte wie β-Amyloid entfernt. Dieser Prozess ist entscheidend, da das Gehirn während des Wachzustands keinen Zugang zu einem klassischen Lymphsystem hat. Während des Schlafs werden zudem Flüssigkeiten durch das Gehirn gespült, wodurch toxische Substanzen effektiver entfernt werden. Eine Ansammlung von β-Amyloid wird mit neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer in Verbindung gebracht. Ein regelmäßiger Tiefschlaf ist daher unerlässlich, um diese potenziell schädlichen Ablagerungen zu minimieren.
Schlafmangel hingegen erhöht die Durchlässigkeit der BHS. Bereits eine Nacht mit schlechtem Schlaf beeinträchtigt die Erinnerungs- und mentale Leistungsfähigkeit und erhöht das Risiko für Entzündungen im Gehirn. Chronischer Schlafmangel kann zu dauerhaften Schäden führen und das Risiko für neurodegenerative Erkrankungen erhöhen.
Zusätzlich wird im Schlaf der Cortisolspiegel gesenkt. Dieses Stresshormon hat im Übermaß negative Auswirkungen auf die BHS. Ein dauerhaft erhöhter Cortisolspiegel schwächt die Tight Junctions der BHS und begünstigt Entzündungen im Gehirn.
Wie kann die BHS regeneriert und gesund erhalten werden?
Es gibt Maßnahmen, die die Blut-Hirn-Schranke stabilisieren und regenerieren können:
Die Blut-Hirn-Schranke ist eine essenzielle Schutzbarriere für das Gehirn. Ihre Integrität zu bewahren, ist entscheidend für die Prävention neurologischer Erkrankungen und den Erhalt der kognitiven Fähigkeiten. Ein bewusster Umgang mit Ernährung, Schlaf und Stressmanagement im Alltag kann helfen, die BHS zu schützen und damit die langfristige Gehirngesundheit zu fördern.
ÜBER DEN AUTOR
Ralph Hillmer
Ralph Hillmer ist Experte für Epigenetik & Sport Mentaltraining und hat bereits in zahlreichen Coachings und Trainings sein Wissen unter Beweis gestellt. In diesem Blog erfährst du mehr über seine Expertise.
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