Scheibenpanik, Dartitis, Elfmeter-/Siebenmeter-Angst, Torschlusspanik, Yips & Co

Bei all diesen Begriffen verbirgt sich der Verlust feinmotorischer Fähigkeiten bis hin zu eingeschränkten grobmotorischen Fähigkeiten.

Ich durfte hautnah dabei sein, als ein Schütze neben mir mit Scheibenpanik kämpfte. Schon seit Jahren leidet dieser Schütze unter Scheibenpanik. Mal mehr und mal weniger, aber mit der Tendenz zum Schlechten hin. Ich konnte mich sehr gut in den Schützen hineinversetzen und mit ihm leiden. Ja, es tat sogar sehr weh. Weh, weil man ihm in diesem Moment nicht helfen konnte, und ich selbst den Schmerz schon erlitten hatte. Dabei muss man aufpassen, dass man sich nicht anstecken lässt. Der Schütze zieht alle Register seiner jahrzehntelangen Erfahrung und reitet sich immer tiefer in den Schlamassel.

Er hat nicht gelernt, die richtigen Sofortmaßnahmen zu ergreifen!

Auch sein Umfeld leidet und gibt wohlgemeinte Ratschläge. In diesem Moment will er einfach seine Ruhe.

Ja, was sind denn die Auslöser oder Ursachen dieser Scheibenpanik & Co?

Zusammengefasst: Der Bewegungsablauf, der im Unterbewusstsein ablaufen sollte, kommt ins Bewusstsein. Ein Fehler wird mit Emotionen und Gefühlen verknüpft, und beim erneuten Abruf gibt es eine Blockade, da etwas nicht stimmt. Das Bewegungsgedächtnis ist durcheinandergekommen und kann den Ablauf nicht mehr reibungslos ausführen.

Aber warum kommt es dazu, dass ein tausendmal ausgeführter Bewegungsablauf ins Stocken kommt?

Mögliche Ursachen könnten sein:

  • Nährstoffmangel: Ein Mangel an bestimmten Nährstoffen, insbesondere Vitaminen und Mineralstoffen, kann die neuronale Funktion (Muskel- und Nervenfunktion) beeinträchtigen und die Reaktionsfähigkeit sowie die Koordination beeinträchtigen.
  • Neurotransmitter spielen eine wichtige Rolle bei der Regulation von Bewegungen und der Kommunikation zwischen Nervenzellen im Gehirn und im peripheren Nervensystem. Bei der Entstehung von Scheibenpanik und ähnlichen Phänomenen können bestimmte Neurotransmitter eine Rolle spielen:
    • Dopamin: Dopamin ist ein Neurotransmitter, der an der Regulation der Bewegungskoordination und der Motivation beteiligt ist. Ein Ungleichgewicht oder eine Dysfunktion im dopaminergen System kann zu motorischen Störungen führen, die sich auf die Feinmotorik auswirken können.
    • Acetylcholin: Acetylcholin ist ein Neurotransmitter, der für die Signalübertragung an den neuromuskulären Synapsen verantwortlich ist, was für die Muskelkontraktion und -kontrolle wichtig ist. Veränderungen im acetylcholinen System können sich daher auf die feinmotorischen Fähigkeiten auswirken.
    • Gamma-Aminobuttersäure (GABA): GABA ist der wichtigste inhibitorische Neurotransmitter im Gehirn und spielt eine Rolle bei der Hemmung von übermäßiger neuronaler Aktivität. Ein Ungleichgewicht im GABA-System kann zu vermehrter neuronaler Erregbarkeit führen, was sich auf die Bewegungskoordination und die Ausführung feinmotorischer Aufgaben auswirken kann.
    • Glutamat: Glutamat ist der wichtigste exzitatorische Neurotransmitter im Gehirn und spielt eine wichtige Rolle bei der synaptischen Plastizität und der Lern- und Gedächtnisbildung. Ein Ungleichgewicht im glutamatergen System kann zu einer gestörten neuronalen Kommunikation führen, was sich auf die Bewegungskoordination und die Ausführung feinmotorischer Aufgaben auswirken kann.

Diese Neurotransmitter und ihre jeweiligen Systeme können durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden, darunter genetische Veranlagung, Umweltfaktoren, Krankheiten oder Nährstoffmangel. Veränderungen in diesen Systemen können daher die Entstehung von Scheibenpanik und ähnlichen motorischen Störungen beeinflussen.

  • Darm: Die Darmfunktion kann einen Einfluss auf die neurologische Funktion und die mentale Gesundheit haben, was sich wiederum auf die sportliche Leistungsfähigkeit auswirken kann. Dieses Konzept wird oft als "Darm-Hirn-Achse" bezeichnet und beschreibt die bidirektionale Kommunikation zwischen dem Darm und dem Gehirn.

Einige mögliche Wege, wie die Darmfunktion die sportliche Leistung beeinflussen könnte:

a. Entzündung: Eine gestörte Darmfunktion, wie beispielsweise eine Dysbiose oder eine Entzündung im Darm, kann zu einer erhöhten systemischen Entzündung führen, was sich negativ auf die kognitive Funktion und die sportliche Leistungsfähigkeit auswirken kann.

b. Serotoninproduktion: Ein großer Teil des körpereigenen Serotonins, das eine Rolle bei der Regulation der Stimmung, des Schlafes und der Motivation spielt, wird im Darm produziert. Eine gestörte Darmfunktion kann die Serotoninproduktion beeinträchtigen und sich daher negativ auf die mentale Gesundheit und die sportliche Leistungsfähigkeit auswirken.

c. Nährstoffaufnahme: Eine beeinträchtigte Darmfunktion kann die Aufnahme von wichtigen Nährstoffen, wie z.B. Vitaminen und Mineralstoffen, beeinträchtigen, die für die Energieproduktion, die Muskelregeneration und die neurologische Funktion wichtig sind.

d. Stressreaktion: Der Darm hat auch eine eigene Nervenversorgung, das sogenannte enterische Nervensystem, das eng mit dem zentralen Nervensystem verbunden ist. Eine gestörte Darmfunktion kann daher eine Stressreaktion im Körper auslösen, die sich negativ auf die sportliche Leistungsfähigkeit auswirken kann.

  • Schlaf: Schlechter Schlaf kann indirekt zu Scheibenpanik beitragen, da er die Gehirnfunktion und die Stimmung beeinträchtigt, was die Feinmotorik und die kognitive Leistungsfähigkeit negativ beeinflussen kann.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Beziehung zwischen Darmfunktion und sportlicher Leistung komplex ist und von vielen Faktoren beeinflusst werden kann. Eine gesunde Darmfunktion ist jedoch ein wichtiger Aspekt der Gesamtleistungsfähigkeit und sollte daher bei der Trainingsplanung und -optimierung berücksichtigt werden.

Neben dem mentalen Training, bei dem das Bewegungsgedächtnis wieder auf die "Reihe" gebracht wird, ist die Gehirngesundheit zu beachten, insbesondere die Bereitstellung der benötigten Nährstoffe und deren Kofaktoren sowie der Lebensstil und Umwelteinflüsse.

Eine nicht Behandlung kann zu gesundheitlichen Schäden führen!

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ÜBER DEN AUTOR

Autor

Ralph Hillmer

Ralph Hillmer ist Experte für Epigenetik  & Sport Mentaltraining und hat bereits in zahlreichen Coachings und Trainings sein Wissen unter Beweis gestellt. In diesem Blog erfährst du mehr über seine Expertise.

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