PFAS: Die unsichtbare Gefahr in unserem Alltag

Was sind PFAS?

PFAS steht für per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen, eine Gruppe synthetischer Chemikalien, die aufgrund ihrer einzigartigen chemischen Eigenschaften in der Industrie und im Alltag weit verbreitet sind. Ihre wasser-, fett- und schmutzabweisenden Eigenschaften machen sie in Produkten wie Antihaft-Kochgeschirr, wasserabweisenden Textilien, Feuerlöschschaum und Lebensmittelverpackungen unverzichtbar. Ihre chemische Stabilität sorgt jedoch dafür, dass sie sich nur sehr langsam in der Umwelt und im Körper abbauen – daher ihr Spitzname: "Forever Chemicals".

 

Wie gelangen PFAS in unseren Körper?

PFAS können auf verschiedenen Wegen in den menschlichen Körper gelangen:

  1. Verbraucherprodukte: Durch den Kontakt mit PFAS-haltigen Produkten wie Antihaft-Pfannen, imprägnierten Textilien oder fettabweisenden Lebensmittelverpackungen.
  2. Wasser und Nahrung: Trinkwasser in belasteten Regionen sowie kontaminierte Lebensmittel sind häufige Quellen.
  3. Berufliche Exposition: Menschen, die in der Chemie-, Textil- oder Feuerlöschmittelindustrie arbeiten, haben ein höheres Risiko.

 

Speicherorte von PFAS im Körper

Nach der Aufnahme verteilen sich PFAS im Körper und reichern sich in bestimmten Organen und Geweben an:

  • Blut: PFAS binden an Albumin, ein Protein im Blutplasma, und zirkulieren so lange im Blutkreislauf.
  • Leber: Als Hauptorgan für Stoffwechsel und Entgiftung speichert die Leber PFAS, was potenziell zu funktionellen Störungen führen kann.
  • Nieren: Die Nieren versuchen, PFAS auszuscheiden, was sie anfällig für eine Belastung macht.
  • Fettgewebe: Obwohl PFAS weniger fettlöslich sind, können sie sich in gewissem Maße im Fettgewebe ablagern.
  • Muttermilch und Fötus: PFAS können die Plazentaschranke überwinden und über die Muttermilch an Neugeborene weitergegeben werden.

 

Wie lassen sich PFAS im Körper nachweisen?

Der Nachweis von PFAS erfolgt hauptsächlich über Bluttests, da PFAS überwiegend im Blutplasma vorkommen. Hierzu wird eine Blutprobe entnommen und mit modernen Analysemethoden wie HPLC-MS/MS (Hochleistungsflüssigkeitschromatographie gekoppelt mit Massenspektrometrie) untersucht.

  • Hauptuntersuchungsmedium: Blutplasma, da PFAS hier an Proteine binden.
  • Seltenere Proben: Urin oder Muttermilch können ebenfalls getestet werden, jedoch sind die Konzentrationen hier oft geringer.

Die Ergebnisse geben Aufschluss über die Belastung, wobei die Halbwertszeit von PFAS im Körper mehrere Jahre betragen kann (z. B. PFOA: 2–4 Jahre, PFOS: ca. 5 Jahre).

 

Gesundheitsrisiken durch PFAS

  • Hormonelle Störungen: PFAS können die Hormonfunktion beeinflussen, insbesondere das Endokrinensystem.
  • Krebsrisiken: Bestimmte PFAS stehen im Verdacht, krebserregend zu sein.
  • Leberprobleme: Belastung der Leber kann zu Entzündungen oder Funktionsstörungen führen.
  • Beeinträchtigung der Immunfunktion: PFAS können die Immunabwehr schwächen.

 

Schutzmaßnahmen vor PFAS

Obwohl es unmöglich ist, die Exposition vollständig zu vermeiden, gibt es Maßnahmen, um die Belastung zu reduzieren:

  1. Vermeidung belasteter Produkte:
    • Verzicht auf Antihaft-Kochgeschirr (z. B. Teflon) zugunsten von Edelstahl, Gusseisen oder Keramik.
    • Verwendung von PFAS-freien Textilien, Möbeln und Outdoor-Ausrüstung.
    • Überprüfung von Kosmetika und Pflegeprodukten auf PFAS (Kennzeichnungen wie „PTFE“ oder „Fluoro-“ meiden).
  2. Trinkwasser filtern:
    • Aktivkohlefilter oder Umkehrosmose-Anlagen können PFAS im Wasser reduzieren, besonders in belasteten Regionen.
  3. Ernährung anpassen:
    • Bevorzugung regionaler, unverpackter Lebensmittel aus vertrauenswürdigen Quellen.
    • Vermeidung von Fast-Food-Verpackungen mit fettabweisender Beschichtung.
  4. Aufklärung und politische Unterstützung:
    • Unterstützung von Initiativen, die strengere Regulierungen und PFAS-freie Alternativen fordern.
    • Bewusster Konsum von Produkten mit Labels wie „PFAS-frei“.
  5. Kinder schützen:
    • Vermeidung von PFAS-haltigen Produkten in der Umgebung von Kindern, wie Teppichen oder wasserdichten Beschichtungen.

 

PFAS sind eine globale Herausforderung für die Gesundheit und Umwelt. Ihre chemische Stabilität und weitreichende Verwendung machen es schwierig, sie zu vermeiden. Durch informierte Konsumentscheidungen, den Einsatz von Filtern und die Unterstützung von Regulierungen kann jedoch ein Beitrag zur Reduzierung der Belastung geleistet werden. Der Nachweis im Körper ist zwar möglich, sollte jedoch mit Bedacht und in Rücksprache mit Fachleuten durchgeführt werden, da die Handlungsmöglichkeiten bei erhöhter Belastung derzeit begrenzt sind.

Wenn du weitere Informationen oder Unterstützung zur Reduktion von PFAS in deinem Leben benötigst, kannst du dich gerne an spezialisierte Umweltmediziner oder Labore wenden!


ÜBER DEN AUTOR

Autor

Ralph Hillmer

Ralph Hillmer ist Experte für Epigenetik  & Sport Mentaltraining und hat bereits in zahlreichen Coachings und Trainings sein Wissen unter Beweis gestellt. In diesem Blog erfährst du mehr über seine Expertise.

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